Wer noch auf der Suche nach einer Urlaubsdestination für den Spätsommer ist, liegt mit dem beliebten italienischen Badeort Lignano genau richtig.
Seit Jahrzehnten ist es eine jener Adria-Destinationen, die auf die ÖsterreicherInnen eine fast schon magische Anziehung ausüben. Die 8 Kilometer lange, goldene Strandzunge macht es zu einem der bekanntesten Badeorte Italiens. Sein ruhiges Meer und das seichte Wasser erfüllen jeden Urlaubstraum. Die Rede ist vom legendären Städtchen Lignano Sabbiadoro. Wir waren auf Lokalaugenschein in diesem Ausnahmesommer 2020.
Generationen haben hier schon das Dolce Vita genossen, mit entspannten Stunden am Meer, herrlichem italienischen Essen und abendlichem Flanieren durch die quirlige Fußgängerzone. Garniert mit dem lauen, mediterranem Klima und den typischen Sommer-Gerüchen des Südens. Alles, was wir an Lignano lieben, finden wir hier nach wie vor. Doch vieles hat sich weiterentwickelt, verleiht der Stadt heute ein lässiges, schickes und modernes Flair. Gewissermaßen ein Sommer wie damals also – nur viel besser!
Für die Kärntner und Steirer beispielsweise liegt Lignano ja quasi vor der Haustüre, aber auch von Wien aus sind es gerade mal 5 ½ Stunden mit dem Auto. Dank der strengen Corona-Regeln in ganz Italien zählt das Land zum Glück nach wie vor zu den sicheren Reisezielen, ohne Probleme geht’s also über die Grenze zu unseren Nachbarn. Lignano selbst hat übrigens im Frühjahr weniger als 20 Fälle verzeichnet, dennoch einen strikten Lockdown umgesetzt und umgehend begonnen, ein Sicherheitskonzept für den Sommer auszuarbeiten. „Wir wollten das Thema von Anfang an offen an unsere Gäste kommunizieren. Das Problem nicht leugnen, sondern verantwortungsvoll damit umgehen“, erzählt Martin Manera, Präsident des Konsortiums Lignano Holiday. Und diese Strategie macht sich nun bezahlt. Indoor halten sich alle hier ganz selbstverständlich an Hygieneregeln und Maskenpflicht, und outdoor nimmt man es auch mit den Sicherheitsabständen ernst. An den Stränden von Lignano stehen heute fast ¼ weniger Schirme und Liegen als sonst, für einen garantierten Platz am Meer ist eine Vorab-Reservierung notwendig.
Wer es am Strand übrigens gerne ein bisschen exklusiver hat, mit noch mehr Platz, großen Liegen und den Cocktails an der Bar zum Greifen nahe, der checkt an einer der VIP Areas ein. Die geringen Mehrkosten im Vergleich zu einem normalen Strandplatz sind das gewisse Maß an Luxus auf jeden Fall Wert. Problemlos kann man hier Stunden und Tage verbringen, abwechselnd im Meer, im Halbschlaf, beim Lesen oder ein Birra Moretti genießend und Menschen beobachtend. Wem das zu wenig Action ist: ab in die Luft, aufs Board, aufs Boot, aufs Rad, zu den Tieren oder zur Architektur. Denn Lignano hat viel mehr zu bieten als nur Strandurlaub und hervorragende Kulinarik.
Das beginnt ja schon mal damit, dass die Stadt aus den drei Teilen Lignano Sabbiadoro, Lignano Pineta und Lignano Riviera besteht. Jeder mit seinem eigenen Flair und Charme, seinen eigenen Highlights. Während man in Sabbiadoro am östlichen Ende der Halbinsel die mondäne Fußgängerzone mit schicken Lokalen und jeder Menge Geschäfte und Eissalons findet, besticht Pineta mit seinem städtischen Pinienwald und der Architektur. In den 1950er Jahren hat der Architekt Marcello d’Olivo hier einen damals futuristisch anmutenden Stadtteil geschaffen. Heute sind die Villen in den spiralförmig angelegten Straßen mindestens genauso hipp wie damals. Lignano Riviera wiederum ist der ruhigste Teil, hier liegen die Campingplätze der Stadt, außerdem kann man auf einer Fähre den Tagliamento überqueren und danach in der Nachbarprovinz Veneto seine Radtour fortsetzen.
Ein absolutes Highlight ist die Erkundung der Lagune von Marano nördlich von Lignano. TIPP: das sympathische Pärchen Lilly & Steffano sorgt am Boot ihrer Somewhere Tours auch für einen problemlosen Rad-Transport über die Lagune, bis ins ehemalige Fischerdorf Marano Lagunare. Dessen lange Vergangenheit als Teil der Republik Venedig ist heute noch spürbar und lässt sich perfekt mit dem Rad erkunden. Etwas außerhalb des Städtchens schaut man dann noch auf ein Gläschen Wein am Weingut von Fausto Ghenda vorbei, und im Fischereital Ca' del Lovo . Hier können Gäste in der Lagune selbst Doraden, Branzinos und Co. fischen. Am Weg zurück nach Lignano stoppen Lilly und Steffano dann noch an der Muschelinsel, einer natürlichen Barriere zwischen dem Meer und der Lagune. Am noch unberührten Strand darf eine kurze Abkühlung im Meer natürlich nicht fehlen.
Egal ob ein Spätsommertrip mit Freunden, ein Herbsturlaub mit der Family, oder ein verlängertes Pärchen-Wochenende: Lignano ist definitiv auch 2020 eine Reise wert!
da Reiselust / oe24.at” del 21 agosto 2020, articolo di Daniel Scherz
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